Vorteile von Resin-Druckern gegenüber Filament-Druckern bei Kleinserien

Kurz und knackig: Resin- (SLA/DLP/MSLA) vs. Filament-Druck (FDM) für Kleinserien

Vorteile von Resin bei Kleinserien

  • Detailtreue & Oberflächen: Sehr feine Features (≈50 µm und kleiner) und glatte Flächen fast “spritzgussartig” – viel weniger Nacharbeit fürs Finish als bei FDM.
  • Maßhaltigkeit & Wiederholbarkeit: Typisch engere Toleranzen (oft ±0,05–0,1 mm nach Kalibrierung) und bessere Formtreue bei kleinen Teilen; weniger warping als FDM bei Mini-Geometrien.
  • Isotropere Mechanik: Schichtverklebung ist homogener → weniger ausgeprägte Schwächung in Z-Richtung als bei FDM.
  • Zeitvorteil bei vielen kleinen Teilen: Bei DLP/MSLA wird pro Schicht eine ganze Ebene belichtet – Druckzeit hängt eher von der Höhe ab, nicht stark von der Teileanzahl auf der Platte. Ideal für “multi-up” Builds (10, 50, 100 gleiche Teile).
  • Mikro-Features & Dünnwandigkeit: Feine Bohrungen, Schrift, Schnapphaken im Miniaturmaßstab gelingen zuverlässiger als mit FDM.
  • Materialvielfalt für Spezialfälle: Harze für z. B. hohe Temperatur, zähe/stoßfeste, flexible, transparente oder gießbare (Castable) Anwendungen – praktisch für Funktionsmuster & Endteile in kleinen Losen.
  • Nachbearbeitung skalierbar: Waschen & UV-Aushärten lassen sich mit Wachs-/Cure-Stationen gut “batchen”; Supportnarben sind klein und schnell entgratet.

Was das in der Praxis bedeutet

  • Für kleine, komplexe oder viele identische Teile ist Resin meist schneller pro Teil und liefert ein schöneres Finish.
  • Passungen/Klips/Minigewinde funktionieren konsistenter, oft ohne aufwendiges Rework.

Wann FDM trotzdem im Vorteil ist

  • Größere Bauteile oder zähe, hitzestabile Serien (PA-CF, PC, ABS) → FDM oft robuster und günstiger.
  • Materialkosten & Handling: Harz + Isopropanol + Nachhärtung + Geruch/Schutzmaßnahmen; FDM ist sauberer und einfacher.
  • Langzeitfestigkeit/UV: Viele Standardharze sind spröder und UV-empfindlicher als gute FDM-Thermoplaste (es gibt aber “tough/engineering” Harze).

Tipps für Resin-Kleinserien

  • Drucke viele Teile flach und dicht gepackt; Höhe minimieren → Zeit sparen.
  • Einheitliche Support-Presets + kleine “Snap-off”-Kontaktpunkte → schnelle Entnahme.
  • Jigs/Lehren fürs Entgraten & UV-Curing-Fixtures bauen → reproduzierbares Finish.
  • Für belastete Teile: “Tough”/“Durable”/“High-Temp” Harze testen und immer vollständig nachhärten.