Cura: Wann im Draft-Modus drucken?

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3D-FDM-Druck: Vorteile des Draft-Modus

Beim 3D-Druck mit einem FDM-Drucker ist der „Draft-Modus“ schnell, aber ungenau – denkt man. Im sogenannten schnellen „High-Modus“ werden die detailliertesten Resultate erzielt.
Doch so einfach ist die Rechnung nicht, denn selbst im schnellen – aber groben – Draft Modus werden gute Resultate erzielt, wenn die Druckvorlage in der STL-Datei dem Bewegungsmechanismus des Druckers in die Hände spielt.

Kurven im FFF 3D-Druck verursachen Probleme

Kurvige Bewegungen machen einem FDM-3D-Drucker immer Probleme, das Druckbild im Draft-Modus ist deshalb weniger sauber. Wulstige Ecken und Kanten sind das Ergebnis, kleine 3D-Drucke wirken eher wie rund gelutschte Bonbons.

Je feinere Strukturen mit Kurven gedruckt werden müssen, desto feiner muss der Druckmodus eingestellt werden. Wenn eher gerade Geometrien gedruckt werden – wo kaum ein Richtungswechsel erfolgt – ist auch im schnellen Draft-Modus ein hervorragendes Ergebnis zu erzielen.

Gestern musste ich eine Handvoll Kleinteile drucken, einfache Objekte. Winkel mit einer Breite und Höhe von 10 mm und abgerundeten Ecken. Ich entwarf die Druckvorlage recht schnell mit Tinkercad und wählte an meinem Anycubic 3D-FDM-Drucker den Draft-Modus. Nach wenigen Minuten war der Druck fertig – aber das Ergebnis sah scheußlich aus.

Beim nächsten Versuch verzichtete ich auf abgerundete Ecken, druckte ebenfalls im Draft-Modus und das Druckergebnis war gut.

Ich bemerkte, dass die Unsauberkeiten hauptsächlich dort auftraten, wo der Druckkopf mit dem Drucken begann, aufhörte oder eine Kurvenfahrt einleitete. Es wurde einfach zu viel Filament geschmolzen, durch die Düse gedrückt. Sicher könnte dem entgegengewirkt werden durch „perfekte“ Einstellungen für die Flussrate am Cura-Slicer, doch welcher Einsteiger möchte gern 1 Jahr lang in die „Lehre“ gehen, um all diese komplexen Zusammenhänge zu studieren?

Es gibt eine einfachere Lösung: Vermeide bei einfachen Bauteilen Kurven, Richtungswechsel, Strecken ohne Extrusion. Drucke jeweils nur 1 Objekt, statt mehrere. So entkommst Du auch dem lästigen „Stringing“. Das ist der Druckfehler, bei dem haarfeine Filament-Fäden (ähnlich Zuckerwatte) zwischen den „Bergen über den Tälern“ gesponnen werden.