3D FDM Drucker: schneller drucken mit Hardware-Erweiterung „Creality Sonic Pad“

Wie kommt das 3D-Modell zum 3D-Drucker?

Zuerst konstruierst Du ein 3D-Modell. Für kleine Projekte und Einsteiger eignet sich die browserbasierte CAD-Software Tinkercad.

Die fertige STL-Datei lädst Du in einen Slicer, beispielsweise den (kostenlosen) Cura von Ultimaker. Der Slicer wandelt die STL-Datei in G-Code um, einer Programmiersprache für numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen.

Der Slicer sendet den vollständigen G-Code an das Controller-Board in Deinem 3D-Drucker. Die Aufgabe des Drucker-Controllers besteht darin, anhand des G-Code die Motoren, Extruder, Druckdüse und alle anderen Komponenten des Drucker zu steuern. Kleinere Microcontroller in preiswerten Desktop FFF 3D-Drucker sind jedoch mit den komplizierten Berechnungen der optimalen Verfahrwege und Strecken nicht selten überfordert. An dieser Stelle kommt das Creality Sonic Pad ins Spiel.

Was ist/macht das Creality Sonic Pad?

Funktionsprinzip des Creality Sonic Pad

Das Creality Sonic Pad ist eine Hardware-Erweiterung für (beliebige) 3D-Drucker, die nach dem FFF/FDM-Druckverfahren arbeiten. Das Creality Sonic Pad nimmt dem 3D-Drucker rechenintensive Arbeiten ab und optimiert die Steuerung der gesamten Mechanik inklusive aller beteiligten Komponenten des FDM-3D-Druckers.

Das Creality Sonic Pad versteht sich als Turbo-Booster für handelsübliche Desktop 3D-Drucker.

Hardware des Creality Sonic Pad

Das Creality Sonic Pad ist ein Einplatinencomputer mit einem 7-Zoll-Farbbildschirm als Schnittstelle zwischen Bediener und 3D-Drucker. Im Inneren arbeitet ein 64-Bit-Prozessor (CPU) mit 2 GB RAM für laufende Berechnungen und 8 GB ROM für die Firmware. Als Firmware nutzt das Creality Sonic Pad Klipper.

Technische Daten der Creality Sonic Pad Hardwareerweiterung

• CPU: Creality T800
• Datenbus: 64-Bit
• Ram: 2 GB
• Rom: 8 GB
• Wifi Standard: 802,11 b/g/n
• USB-Anschluss: 4x USB 2,0
• LAN-Port: RJ45 100 MBit/s
• Nennspannung: 12v
• Anzeige Typ: ips
• Display Größe: 7 Zoll
• Auflösung: 1024×600
• Touch-Display: ja
• Lautsprecher: ja
• Vibrations-Sensor: ja
• Abmessungen: 22212840mm
• Gewicht: 0,46 kg

Anschlüsse des Creality Sonic Pad

• 4x USB
• RJ45 (LAN)
• PS/2-Anschluss für G-Sensor (Vibrationskompensationssensor)
• 12 Volt Buchse (Stromversorgung)

Wo muss ich das Creality Sonic Pad anschließen?

Das Creality Sonic Pad wird – nachdem die Firmware des 3D-Drucker mit einer neuen Firmware geflasht wurde – per USB-Kabel an den 3D-Drucker angeschlossen. Anschließend übernimmt das Creality Sonic Pad die Kontrolle über den 3D-Drucker, macht ihn schneller, benutzerfreundlicher und spendiert ihm verschiedene neue Features.

Das Flashen der 3D-Drucker Firmware ist eine essenzielle Angelegenheit und wird separat erklärt.

Mit welcher Software läuft das Creality Sonic Pad?

Die Software des Creality Sonic Pad basiert auf Klipper, einer leistungsstarken Open-Source 3D-Druck Firmware. Klipper verfügt über Funktionen, die das Drucken erheblich beschleunigen können.

Statt alle Berechnungen im relativ langsamen Microcontroller (MCU) des 3D-Druckers auszuführen, werden jetzt zeitintensive Berechnungen auf der 64-Bit CPU des Creality Sonic Pad ausgeführt.

Das Creality Sonic Pad kann mit jeden beliebigen Desktop FFF 3D-Drucker verwendet werden. Es kann gleichzeitig bis zu 4 verschiedene FDM-Drucker steuern.

Bewegungssensor für Resonanz-Unterdrückung

Diese Funktion kann man sich wie die Geräuschunterdrückung in einem Kopfhörer vorstellen. Mithilfe eines Beschleunigungssensors werden Resonanzen der Mechanik gemessen und daraufhin Signale zur Unterdrückung der Eigenschwingungen des Druckers gesendet.

Die Folge: Die Motoren können schneller bewegt werden, ohne dass die Druckqualität darunter leidet.

Diese eingebaute Input Shaper-Funktion reduziert die Schwingungen während des Drucks und glättet das Rauschen, sodass die Druckqualität auch bei höheren Geschwindigkeiten erhalten bleibt.

Lohnt sich das Creality Sonic Pad bei 32-Bit Controller-Boards?

Die meisten aktuellen 3D-Drucker arbeiten mit einem 32-Bit Board. Lohnt sich in diesen Fällen das recht teure Creality Sonic Pad?

Ja. Das Creality Sonic Pad arbeitet mit einem 64-Bit-Prozessor und verfügt über mehr Speicher und intelligenten Algorithmen zur Ansteuerung der Stepper-Motoren. Der wirkliche Mehrwert liegt jedoch in den zusätzlichen Funktionen, die das Creality Sonic Pad mit sich bringt. Zu nennen ist die Vibrationsunterdrückung oder die Steuerung des 3D-Druckers über das Internet mithilfe einer handelsüblichen Webcam.

Probleme mit dem Creality Sonic Pad

Es wäre zu schön, um wahr zu sein. Werbeversprechen sind und bleiben Versprechen – keine Tatsachen.

Das Creality Sonic Pad zerstört die Firmware des 3D-Druckers

Die Firmware des verwendeten 3D-Druckers muss geflasht (überschrieben) werden, um mit dem Creality Sonic Pad zusammenarbeiten zu können. Wird das Creality Sonic Pad vom Drucker wieder abgestöpselt, funktioniert der 3D-Drucker nicht mehr. Erst wenn die ursprüngliche Firmware des 3D-Druckers wieder auf das Controller-Board aufgespielt wird, funktioniert er wieder.

Wichtig: Immer eine Sicherungskopie der ursprünglichen Firmware Deines 3D-Druckers anlegen.

Wer den ganzen Tag lang nichts anderes zu tun hat, als die Firmware von 3D-Druckern, Laser-Cuttern oder den BIOS ihres Computers zu flashen, verfügt über ausreichend Routine. Allen anderen Nutzern des Creality Sonic Pads bereitet das hin und her flashen Probleme.

Mit welchen 3D-Druckern funktioniert das Creality Sonic Pad?

Diese Hardware-Erweiterung funktioniert mit allen FFF-3D-Druckern, doch nur einige wenige können per Menü eingebunden und gleich genutzt werden. Die allermeisten 3D-Drucker müssen manuell mit einem gewissen Aufwand in das Creality Sonic Pad eingepflegt, konfiguriert werden.

Kann ich das Creality Sonic Pad problemlos vom 3D-Drucker entfernen?

Nein. Sobald Du es vom 3D-Drucker abziehst, funktioniert nichts mehr. Du musst erst die alte Firmware wieder in den 3D-Drucker aufspielen.

Creality Sonic Pad in-depth review | Faster, easier 3D printing?

Erfahrungsbericht deutsch: https://drucktipps3d.de/crealitys-sonic-pad-wirklich-so-super-oder-nur-heisse-luft/

Tipps zum Thema „Creality Sonic Pad“

Wenn ein Kauf ansteht, lohnt es sich über eine Website zum Thema „Tests & Kaufberatung“ erste Tipps zu suchen und gefundene Informationen auszuwerten. Es gibt teure und billige Anbieter. „Günstig“ ist aber meist in Verbindung mit „preiswert“ zu bewerten.

Bevor in Foren nach Lösungen zu Problemen gesucht wird, sollten auftretende erkannte Fehler untersucht werden, um Rückschlüsse auf Fehlerquellen zu finden. Oft wird nur eine Kleinigkeit übersehen oder versehentlich etwas verstellt, gelöscht.

Letzte Änderung am 11. Mai 2024