FFF 3D-Drucker: Druckplatte, Druckbett, Bauplatte oder Bauplattform?

3D-Drucker Druckbett beheizt

Die Druckplattform eines 3D-Druckers

Wie heißt dieses Bauteil? Druckbett-Bauplatte, Druckplatte oder Bauplattform?

Gemeint ist die Komponente, auf der die Druckdüse (Nozzle) des 3D-Druckers das im Hotend geschmolzene Filament aufbringt. Hersteller, Verkäufer und Kunden haben dieser Platte verschiedene Namen gegeben.

  • Druckplatte (Printer Bed)
  • Bauplatte (Build Plate)
  • Drucktisch
  • Bauplattform
  • Druckunterlage

Eine nicht zu geringe Mitschuld haben möglicherweise auch die vielen Übersetzungen aus dem englischen zu tragen. In diesem Beitrag einigen wir uns auf die Bezeichnung Druckbett für das Bauteil, auf dem die Druckplatte montiert ist.

Die Bauplattformen eines FDM (auch FFF genannt) 3D-Druckers bestehen aus einem Druckbett und einer darauf liegenden Druckplatte. Heute gibt es eine Reihe verschiedener Druckplatten für beheizte und unbeheizte Druckbetten. Sie unterscheiden sich in Material und Befestigungsmöglichkeiten.

Beheizte und unbeheizte Druckbetten

Bei den Druckbetten -die Komponenten eines 3D-Druckers, auf dem die Druckplatte befestigt wird – gibt es zwei verschiedene Varianten.

Unbeheiztes Druckbett/ Druckplatte

In den Anfangszeiten des FDM (FFF) 3D-Druck gab es nur unbeheizte Druckbetten und die Auswahl an damit druckbaren Filamenten war recht überschaubar. Zu den Filamenten, die auch bei Zimmertemperatur auf einer Druckplatte mit unbeheiztem Druckbett hafteten, gehört PLA-Filament.

Beheiztes Druckbett/ Druckplatte (Hotbed)

Das beheizte Druckbett (Hotbed, Heizbett) hält die unteren Schichten des 3D-Modell während des Druckvorgangs gleichmäßig warm, verbessert die Haftung der 3D-Objekte auf dem Druckbett und verhindert das sogenannte Warping. Das Ergebnis ist eine geringere Anzahl von Fehldrucken, dies gilt insbesondere für ABS-Filament, Nylon-Filament oder HIPS-Filament.

Ein weiterer Vorteil eines Hotbed (beheizten Druckbett) ist das leichtere Ablösen des fertigen Druckteiles von der Druckplatte.

Das beheizte Druckbett wird – modellabhängig – auf bis zu über 200°C erwärmt. Für ABS-Filament genügt eine Druckbett-Temperatur von maximal 130 °C. Bei PEEK-Filament ist ein Hotbed mit ca. 160 °C erforderlich, um dieses Filament erfolgreich drucken zu können.

Mittlerweile gehört ein Heizbett zum Standard bei aktuellen Filament 3D-Druckern.

Varianten von Druckplatten

Dauerdruckplatten

Dauerdruckplatten werden nachträglich auf dein Druckbett geklebt, sie ähneln einer selbstklebenden Folie. Selbstklebende Dauerdruckplatten – treffender ist die Bezeichnung Dauerdruckfolie – müssen oft auf die entsprechenden Abmessungen deines Druckers zurechtgeschnitten werden.


Abnehmbare magnetische Druckplatte

Magnetische Druckplatten sind flexiblel und werden einfach auf das Druckbett gelegt. Sie erzeugen bei PLA und SILK eine gute Filamenthaftung. Das Lösen des 3D-Model von der Druckplatte kann durch biegen unterstützt werden.

Die magnetischen Eigenschaften der magnetisierten Druckplatte wird mit der Zeit aufgrund der permanenten Hitze gemindert. Magnetische Druckplatten können bis maximal 80 °C aufgeheizt werden.

Reinigen lässt sich eine magnetische Druckplatte mit Alkohol oder Aceton. Um die Filamenthaftung zu erhöhen wird die Verwendung von Haftmitteln wie Aerosol-Sprühkleber (Dimafix Spray, 3dlac) empfohlen.


Druckplatten aus Carborundum-Glas (Siliciumcarbid)

Siliciumcarbid ist eine chemische Verbindung aus Silicium und Kohlenstoff. Druckplatten aus Carborundum-Glas sind flach, sehr robust und widerstandsfähig. Sie können bis über 400 °C Hitze vertragen. Abgekühlt sind Druckplatten aus Carborundum-Glas in wenigen Minuten.
Druckplatten aus Carborundum-Glas sind mit fast allen Filamenten nutzbar. Druckobjekte weisen eine sehr glatte Unterseite auf.


Abnehmbare PC-Federstahl Druckplatte

Die magnetische PC-Federstahldruckplatte ähnelt der magnetischen Druckplatte. Im Gegensatz zu ihr ist sie widerstandsfähiger und hält Temperaturen bis 240 °C stand.

Die PC Federstahl Druckplatte eignet sich hervorragend für den FDM-Druck mit Filamenten aus PLA, PETG, PEEK, ABS, ASA, TPU und anderen Kunststoffen. Druckobjekte haften auf ihr auch ohne Haftmittel recht gut. Dennoch ist das Loslösen von gedruckten Teilen einfacher als bei vielen anderen Druckplatten.

Eine magnetische PC-Federstahl-Druckplatte ist beispielsweise im Creality Ender-5 S1 FDM-Drucker verbaut.


Abnehmbare magnetische pulverbeschichtete PEI-Druckplatte

Pulverbeschichtete PEI-Druckplatten und Folien sind bis 200°C hitzebeständig bei einer gleichzeitig ausgezeichneten Haftung und Ablösbarkeit der gedruckten Modelle.

PEI ist die Abkürzung für Polyetherimid. Polyetherimide zählen zu den Polyimiden. PEI ist hochtemperaturbeständig, transparent und hat einen goldgelben Farbton.
Dank PEI können Druckplatten im 3D FDM-Druck dauerhaft mit bis zu 170 °C betrieben werden. PEI hat eine sehr hohe Festigkeit, die durch Zusatz von Glasfasern oder Kohlenstofffasern noch gesteigert werden kann. PEI ist als Material für Druckplatten in 3D-Druckern prädestiniert.

PEI Druckplatten können auf allen Druckbetten v erwendet werden und eigenen sich eb enso für alle Filament-Sorten. Aktuell (2023) ist eine PEI-Druckplatte die beste Wahl im FDM-Druck.



Tipps zum Thema „Druckplatte“

Wenn ein Kauf ansteht, lohnt es sich über eine Website zum Thema „Tests & Kaufberatung“ erste Tipps zu suchen und gefundene Informationen auszuwerten. Es gibt teure und billige Anbieter. „Günstig“ ist aber meist in Verbindung mit „preiswert“ zu bewerten.

Bevor in Foren nach Lösungen zu Problemen gesucht wird, sollten auftretende erkannte Fehler untersucht werden, um Rückschlüsse auf Fehlerquellen zu finden. Oft wird nur eine Kleinigkeit übersehen oder versehentlich etwas verstellt, gelöscht.

Letzte Änderung am 1. Januar 2024

4a2dbc5ead854f6182f75a1b49920b86