Was ist Warping und wie vermeide ich es?
Wie entsteht Warping?
Die beim FDM-3D-Druck verwendeten Filamente sind häufig aus Thermokunststoff, der bei gewissen Temperaturen seine Eigenschaften ändert. Beim Erhitzen dehnen Kunststoffe sich aus und beim Abkühlen wieder zusammen.
3D-Drucke schrumpfen deshalb beim Abkühlen und das an verschiedenen Stellen unterschiedlich stark. Wenn das 3D-Objekt schließlich eine ungenügende Haftung auf dem Druckbett hat, kann es sich aufgrund des Materialverzuges von der Druckplatte lösen und verziehen.
Die Unterseite des 3D-Drucks biegt sich nach oben, bis das 3D-Objekt nicht mehr auf der Druckplatte (Bauplatte) aufliegt. Dies kann dazu führen, dass horizontale Risse auf der Oberseite des 3D-gedruckten Objekts auftreten.
Warping (Verzug) ist ein häufiges Problem beim 3D-Druck. Wenn die erste Schicht des erhitzten Filaments zu schnell abkühlt und dabei schrumpft, biegen, wölben sich die Außenstellen des Druckobjektes an den Eckpunkten nach oben. Dies kann dazu führen, dass sich die Kanten des 3D-Drucks aufrollen.
Gegen Warping gibt es verschiedene Empfehlungen, Hilfen und Lösungen.
Warping mit einer beheizten Druckplatte vermeiden
Verwenden Sie ein beheiztes Druckbett, um ein starkes Abkühlen der ersten Filamentschichten zu vermeiden.
Haftung mit Klebstoff erhöhen, um Warping zu verhindern
Ist keine Heizplatte, kein beheiztes Druckbett vorhanden, kann die Haftung der ersten Schicht am Druckbett verbessert werden, indem eine dünne Schicht Klebstoff aufgetragen wird.
Haarspray bietet sich beim 3D-Druck als Hafthilfe an. Mit Haarspray wird ausreichend Halt für die meisten Filamentarten aufgebaut. Alternativ kaufst Du ein spezielles Druckbettspray wie 3DLac, um bei Deinem FDM-Drucker Warping zu verhindern.
Gegen Warping hilft ein gedruckter Zusatz-Rand (Brim)
Eine konstante Temperatur verhindert ein Verziehen und eine gute Druckbetthaftung verhindert ein Ablösen vom Druckbett. Wer sich oder seinen 3D-Drucker nicht mit Klebstoff oder Haarlack verunreinigen möchte, versucht es mit einem zusätzlich um das 3D-Objekt gedruckten Rand, dem sogenannten Brim.
Der Brim (auf Deutsch Rand) ist eine vom Slicer hinzugefügte Hilfskonstruktion, die den Druckgegenstand aufgrund der vergrößerten Fläche besser auf dem Bett halten soll.
Hilfe gegen Warping: langsamer drucken
Wenn ein 3D Druck zu schnell und ungleichmäßig ausgekühlt, können sich Teile des Drucks vom Druckbett lösen, nach oben wölben und den sogenannten Warping-Fehler hervorrufen.
Ein geschlossener Bauraum gegen Verwölbungen
Um Warping zu vermeiden, sollte nicht nur das Druckbett richtig nivelliert oder die Druckbett Temperatur (für das jeweilige Filament) hoch genug sein. Ein zusätzliches Gehäuse um den FDM 3D-Drucker herum wirkt sich dank der homogenen Umgebungstemperatur positiv auf den Druckvorgang aus. Selbst ein kleiner Windzug könnte sonst das Filament an einer Stelle plötzlich schneller abkühlen lassen als an anderen und ein Verziehen des gedruckten Modells hervorrufen.
Ein geschlossener Bauraum wäre ein Vorteil, doch Warping kann sich auch preiswerter verhindern lassen.
Neigt jedes Filament zu Warping, Verwölbungen?
Ja, mehr oder weniger. Alle Kunststoffe dehnen sich bei Temperaturschwankungen aus und ziehen sich zusammen. Dabei ist der Warping-Effekt bei PLA-Filament weniger ausgeprägt als z.B. bei ABS- oder HIPS-Filament.
Letzte Änderung am 1. Januar 2024
