Ein Temp Tower für TPU Filament

Ein TPU-Temperaturturm (Temp Tower) zu drucken, ist eine gute Methode, um die optimale Drucktemperatur für thermoplastisches Polyurethan (TPU) auf deinem 3D-Drucker zu finden. TPU ist bekannt für seine Flexibilität und Elastizität, aber es kann beim Drucken auch eine Herausforderung darstellen, insbesondere wenn es um Überhänge und Feinheiten wie die in einem Temperaturturm geht.
TPU (Thermoplastisches Polyurethan) Filament ist ein flexibles, elastisches Material, das in der 3D-Drucktechnologie verwendet wird. Es ist bekannt für seine Dehnbarkeit, Haltbarkeit und seine Fähigkeit, Stöße zu absorbieren. Aufgrund dieser Eigenschaften wird TPU häufig für Objekte eingesetzt, die Flexibilität und Widerstandsfähigkeit erfordern, wie zum Beispiel Handyhüllen, Schuhsohlen, medizinische Geräte und verschiedene Dichtungen.
Drucken eines TPU-Temp Tower
Beim Druck mit TPU-Filament ist es erforderlich, einen auf TPU abgestimmten TempTower zu verwenden.
Eine Temp Tower (TPU) Modell finden
Auf der Website Thingiverse finden sie viele verschiedene „TPU Temp Tower“. Importieren Sie das Temp Tower STL-Modell in Ihre Slicing-Software (z.B. Ultimaker Cura, PrusaSlicer, etc.).
Slicer (Druckeinstellungen) für TPU einrichten
Innerhalb der Slicing-Software ist es notwendig, G-Code-Anweisungen für jede Sektion des Temp-Towers zu implementieren, damit die Drucktemperatur entsprechend der jeweiligen Schichthöhe angepasst wird..
- Bei Cura können Sie dies durch die Verwendung des Post-Processing-Plugins „ChangeAtZ“ erleichtern.
- Bei PrusaSlicer können Sie benutzerdefinierte G-Code-Befehle in den Schichtwechsel-G-Code einfügen.
Druckeinstellungen für einen TPU Temp Tower
(Allgemeine Empfehlungen)
- Drucktemperatur
200°C – 250°C - Druckbett-Temperatur
– - Druckgeschwindigkeit
20 mm/s – 30 mm/s - Bewegungsgeschwindigkeit
20 mm/s – 50 mm/s - Füllung
30% - Schichthöhe/ Layer-Höhe
0,2 mm - Lüftergeschwindigkeit
Lüfter ausschalten. - Retraction
Deaktivieren. TPU-Filament ist anfällig für Probleme, die durch rasche Retraktionsbewegungen während des Druckprozesses verursacht werden. Diese schnellen Rückzüge können leicht zu Verstopfungen in der Druckdüse führen. - Gehäuse
Geschlossener Bauraum (Gehäuse) nicht nötig. - Druckbetthaftung verbessern
Kein Haftmittel nötig. Zusätzliche Rafts oder Brims müssen aufgrund der guten Druckbetthaftung des TPU nur selten genutzt werden. - Schwindmaß
k.A. - Warping Risiko
k.A. - Wärmeformbeständigkeit bis:
°C
Druck des TPU Temp Tower starten
Nachdem die STL-Datei für den Temp-Tower in die Slicer-Software importiert und die Drucktemperaturen für die unterschiedlichen Höhen mittels „ChangeAtZ“ eingestellt wurden, kann der Druckvorgang, zum Beispiel in Cura, initiiert werden. Während des Drucks sollte der Prozess genau überwacht werden, um bei Problemen wie einer verstopften Düse rechtzeitig eingreifen zu können.
Nach dem Druck
Überprüfung der Druckqualität: Untersuchen Sie den gedruckten Turm auf die Qualität der Überhänge, die Beschaffenheit der Oberfläche, Neigung zu Stringing und die Adhäsion der Schichten.
Optimale Drucktemperatur festlegen: Identifizieren Sie den Segmentbereich des Turms, der die höchste Qualität zeigt. Diese Temperatur sollte für künftige Druckprojekte mit diesem TPU-Material als Referenz dienen.
Vertiefende Tests durchführen: Sollte es erforderlich sein, können Sie einen weiteren Temp Tower drucken, der sich noch stärker auf den idealen Temperaturbereich konzentriert, um die bestmögliche Drucktemperatur noch genauer zu finden.
Es mag einige Versuche benötigen, um einen Temp Tower perfekt zu drucken, insbesondere wenn Sie mit verschiedenen G-Code-Konfigurationen arbeiten oder Ihr Drucker individuelle Charakteristika aufweist. Halten Sie die Resultate und die gewählten Einstellungen fest, um ein Nachschlagewerk für zukünftige Druckaufgaben zu erstellen.
Zusätzlich zur Drucktemperatur spielen weitere Druckparameter eine Rolle für das Endergebnis, darunter die Druckgeschwindigkeit, die Kühlung und die Retraktion des Filaments. Der Temp Tower konzentriert sich jedoch primär auf die Optimierung der Drucktemperatur.
TPU-TempTower mit „ChangeAtZ“ drucken!
Wer nicht händisch den G-Code manipulieren möchte, greift zu dem Cura-Plugin ChangeAtZ
Selbst wenn der Temperaturturm die idealen Druckparameter für dein ausgewähltes TPU-Filament anzeigt, ist es möglich, dass diese Einstellungen bei einem zu einem späteren Zeitpunkt gedruckten 3D-Modell nicht das gewünschte Ergebnis liefern.